Kleine Kinder lieben Rituale. Wie sieht das bei den Erwachsenen aus? Welches sind die Dinge, die du regelmässig ganz genau gleich machst? Menschen mögen Gewohnheiten. Sie helfen uns den Alltag zu strukturieren. Wenn wir neue Situationen erleben oder neuen Menschen begegnen, suchen wir bei ihnen nach einheitlichen Mustern, die uns dabei helfen sollen, mit ihnen umzugehen.
Diese Vorliebe zu Gewohnheiten und zu einheitlichen Mustern hat zwei entscheidende Nachteile. Gewohnheiten sind unsere Komfortzone, die wir nur mit gezieltem Energieaufwand verlassen. Und die Kategorisierung nach Mustern führt sehr schnell zu Vorurteilen. Wir tun uns schwer damit, einmal gefällt Urteile wieder zu revidieren.
Wenn du den Käfig der Routine verlassen willst, ist ein Ortswechsel schon einmal hilfreich. Es ist offensichtlich, dass ein Ortswechsel den Blick auf eine Sache oder eine Situation sofort verändert. Besonders Berggänger schwärmen davon, wie ihre Probleme und Sorgen vom Berggipfel aus gesehen so klein erscheinen.

In den meisten Fällen ist mit einem Ortswechsel auch ein Gewohnheitswechsel verbunden. Aber aufgepasst, unsere Gewohnheiten sind nicht nur hilfreich sondern auch hartnäckig. Sie vereinen nicht umsonst Schönheit und Biest in einem.
Auch die Veränderung der Geschwindigkeit ist enorm wichtig. Mit den Errungenschaften der Technik (Waschmaschine, Computer, selbstfahrende Autos) haben wir enorm viel Zeit gewonnen, die wir nicht für uns nutzen, sondern in unsere Produktivität investieren. In unserem Dilemma lesen wir Bücher und absolvieren wir Kurse, wie wir unser Zeitmanagement in den Griff bekommen.
Hast Du gewusst, dass die meisten Entscheide für den Wechsel der Arbeitsstelle während einer Ausbildung oder während dem Urlaub getroffen werden? Urlaub und Ausbildung sind Lebensereignisse, die uns zu einem Ortswechsel, einem Gewohnheitswechsel und einem Tempowechsel verhelfen. Und genau diese Elemente geben die notwendigen Impulse für einen Perspektivenwechsel.
Jesus hat mehr Wunder vollbracht als in der Bibel festgehalten wurden (Johannes 20.30-31). Viele erstaunte Menschen haben ihn dabei genauestens beobachtet. Sie waren erstaunt und konnten seine Allmacht kaum fassen. Könnte es sein, dass Jesus absichtlich für Unterschiede sorgte, bei der Art, wie er geheilt hat? Jesus wollte nicht, dass die Menschen das Wunder einem wiederkehrenden Ritual zuschrieben, sondern Gott die Ehre dafür geben. Das einzige erkennbare Muster, welches Jesus praktiziert hatte, war das Gebet. Um ausgiebig beten zu können, ist ein Tempowechsel von Vorteil. Regelmässig hat sich Jesus aus dem Gedränge der vielen Menschen, die ihn hören und sehen wollten zurückgezogen. Mehrfach verbrachte Jesus die Nächte auf einem Berg oder gar 40 Tage und Nächte am Stück in der Wüste. Mit einem solchen Ortswechsel, Tempowechsel und Gewohnheitswechsel gelang ihm jeweils der Perspektivenwechsel.
Hast du dich schon einmal gefragt, warum Gott einen freien Tag in der Woche, den Sabbat eingeführt hat? Vielleicht könnten wir mehr bewirken, wenn wir sieben Tage die Woche arbeiteten? Warum ruhte Gott also am siebten Tag? Ganz bestimmt nicht, weil er eine Pause brauchte. Der Sabbat erinnert uns daran, dass nicht wir das Universum zusammenhalten. Gott tut es. «’Hört auf!’, ruft er, ‘und erkennt, dass ich Gott bin!’» (Psalm 46.11). Wenn wir nur noch damit beschäftigt sind, unsere Aufgabenlisten abzuarbeiten, bleibt uns keine Zeit für einen wohltuenden Perspektivenwechsel. Das Wort Sabbat bedeutet «ausruhen, zu Atem kommen».
Gibt es Dinge, die du aufgeben musst? Wo solltest du herunterschalten? Welche Veränderungen in deinem Leben sind nötig, um Gott mehr Spielraum zu geben? Am Sabbat können wir loslassen und Gott wirken lassen. Gott meint es so gut mit uns. Er will, dass unser Leben nicht zur unaufhörlichen Routine wird.
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